Rückbau der Baugrubensicherung: Probebohrungen am Stadtarchiv Köln

Köln - Für den Rückbau der Baugrubensicherung am Kölner Stadtarchiv setzte SFS International gezielte Probebohrungen zur Beseitigung massiver Betonschichten um.

Der tragische Einsturz des Historischen Archivs der Stadt Köln im März 2009 markierte einen der schwerwiegendsten Baustellenunfälle der jüngeren deutschen Geschichte. Durch einen Wassereinbruch im Zuge der Bauarbeiten an der Nord-Süd-Streckenerweiterung der kölner U-Bahn kam es zu einem unterirdischen Erdrutsch, der das Archivgebäude zum Einsturz brachte. Die umfangreichen Sicherungs- und Stabilitätsmaßnahmen, die in Folge des Unglücks ergriffen wurden, führten zur Errichtung massiver Betonschichten zur temporären Stabilisierung der Baugrube.

Unser Auftrag: Machbarkeitsuntersuchung zur Beseitigung der eingebrachten Betonschichten

Im Rahmen der Planungen für den Rückbau dieser temporären Baustrukturen wurde die SFS International GmbH beauftragt, Probebohrungen zur Machbarkeitsprüfung einer Komplettbeseitigung der eingebrachten Betonschichten mittels Drehbohrgerät durchzuführen. Ziel war es, durch gezielte Bohrungen die bestehenden Auflasten und Betonkörper zu lösen, ohne die Stabilität der umgebenden Baugrube zu gefährden.

Herausforderungen des Projekts

  • Die Baugrube hatte eine Tiefe von ca. 10 m. Sowohl das Drehbohrgerät als auch das Ankerbohrgerät wurden mithilfe eines Krans in die Baugrube gehoben.
  • Die Arbeiten fanden unter äußerst beengten Platzverhältnissen statt: Das Arbeitsfeld war durch  temporäre Stützkonstruktionen stark eingeschränkt. 
Eine präzise Logistik und kompakte Bohrtechnik waren daher zwingend erforderlich.

Eingesetzte Technik und Bohrverfahren

1. Vorbohrungen zur Druckentlastung

Zunächst wurden mit dem kompakten Ankerbohrgerät Beretta T48 Pilotlöcher mit einem Durchmesser von Ø 200 mm hergestellt. Diese Vorbohrungen dienten der gezielten Druckentlastung und der Vorbereitung für das verrohrte Bohren.

2. Hauptbohrungen mit Drehbohrgerät

Anschließend wurden verrohrte Bohrungen mit einem Durchmesser von Ø 610 mm und bis zu 5,5 m Tiefe durchgeführt. Für diese Arbeiten wurde das Drehbohrgerät Tescar CF 2.5 Plus eingesetzt, das aufgrund seiner kompakten Bauweise optimal für den Einsatz in der beengten Baugrube geeignet war.
 

3. Bodenaustausch
Zur Stabilisierung und als Wasserauflast wurde in die hergestellten Bohrlöcher eine Kiesmischung eingebracht.

Projektergebnis

Insgesamt wurden drei Probebohrungen erfolgreich durchgeführt. Durch den gezielten Bodenaustausch und die präzise Bohrtechnik konnte die Machbarkeit einer Komplettbeseitigung der Betonschichten durch dieses Verfahren bestätigt werden. Die gewonnenen Erkenntnisse dienen als Grundlage für die weitere Planung der Rückbauarbeiten.

EINGESETZTES GERÄT:
Ankerbohrgerät BERETTA T48 
Drehbohrgerät TesCar 2.5 Plus 

ZEITRAUM DER BAUARBEITEN:
22.-25.07.2025

LEISTUNG:
Geräte-Vermietung mit Personal 
Personalüberlassung Bauleitung